Optoma HD144X Front Picture Bild Beamer Projector
TechCheck, [Produkttest]

Optoma HD144X Test: Full-HD-Beamer mit starkem Bild und performanter Lampe

Für viele Heimkino-Freunde scheint das Preissegment um 500 € am attraktivsten zu sein. Weit weg von der Einstiegsklasse bekommt man hier zumeist schon äußerst hochwertige Geräte, die viel Filmspaß in die eigenen vier Wände bringen können. Das Angebot ist riesig und einige Hersteller buhlen um die Gunst des Kunden. Mit dem Optoma HD144X DLP-Beamer schauen wir uns im Test ein Modell an, das sich vor allem durch gute Helligkeit und hohen Kontrast von der Konkurrenz abheben möchte.

Test-Setup:

Ersteindruck und Verarbeitung

Hat man den Karton geöffnet, offenbart das Paket einen eher spärlichen Lieferumfang. Neben dem Beamer selbst befinden sich noch ein Kaltgerätekabel, eine Fernbedienung (inkl. Batterien) sowie eine knappe Bedienungsanleitung im Karton. Das war’s. Ein HDMI-Kabel oder gar eine Tragetasche, wie bei anderen Herstellern teilweise beigelegt, sind hier nicht zu finden. Auch eine Objektivabdeckung fehlt. Diese kann für 20 € im Optoma-Shop bestellt werden. Das mutet absurd an, weil selbst Noname-China-Beamer, die ein Fünftel des Preises kosten, nicht selten mit einem Objektivdeckel aufwarten können. Unschön. Die beigelegte Bedienungsanleitung ist lediglich ein Faltblatt ohne Text und mit spärlicher Bebilderung. Im Internet findet sich eine ausführliche Anleitung auf der Herstellerseite. Der Ersteindruck fällt bisher also eher bescheiden aus, schauen wir uns daher als nächstes die Verarbeitung des Gerätes genauer an.

Beim Look macht der Optoma HD144X glücklicherweise einen besseren Eindruck. Das Design ist stimmig, dezent und der große Fokusring setzt Akzente. Die Verarbeitung fällt ebenso gut aus. Verarbeitungsfehler oder Spaltmaße sind im Test nicht aufgefallen. Lediglich die verarbeiteten Materialien könnten in Anbetracht des Preises hochwertiger sein. Zwar sieht die Pianolack-Optik auf der Oberseite nett aus, zieht aber Fingerabdrücke und Staub magisch an. Im Jahr 2020 dürfen die Hersteller gerne wieder auf eine matte Design-Gebung setzen. Die Fernbedienung gewinnt darüber hinaus auch keinen Schönheitspreis, wirkt optisch etwas altbacken, kommt aber mit einem ausgezeichneten Feature daher: Die Tasten sind beleuchtet. Dies erleichtert die Bedienung bei dunklen Filmszenen immens. Hier hat Optoma mitgedacht. Ansonsten sind das Äußere und die Verarbeitung des HD144X insgesamt als gut zu bezeichnen.

Optoma HD144x Panel Buttons Oberseite Beamer Projector
Die Verarbeitung des HD144X fällt ordentlich aus, könnte aber noch hochwertiger sein (Quelle: Optoma)

Bildqualität

Hier kann gleich Entwarnung gegeben werden: Bildtechnisch erlaubt sich der HD144X keine Schnitzer. Das Bild ist durchweg scharf und lässt sich präzise einstellen. Hier kann besonders der große Fokusring glänzen, der sich nicht zu leicht verstellen lässt. Somit lässt sich die eingestellte Schärfe lange beibehalten.

Durch den sehr hohen Kontrastwert von 23.000:1 und einer Helligkeit von 3.400 ANSI Lumen kann der Beamer seine Stärken voll ausspielen. Zum Vergleich: Das Vorgängermodell HD143X lieferte „nur“ 3.000 ANSI Lumen. Die hohen Kontrast- und Lumenwerte kommen dem gesamten Bild zugute. Auch bei moderatem Tageslicht lässt sich dadurch ein ordentlich helles und detailliertes Bild auf die Leinwand bannen. Am Abend wird das projizierte Bild dann nochmals deutlich definierter. Bei absoluter Dunkelheit gibt es für den Beamer dann kein Halten mehr und er serviert eine äußerst gute Kontrastzeichnung und fällt vor allem beim Schwarzwert positiv auf – auch im Eco-Modus. Dieser dunkelt das Bild minimal ab und kann die Lampenlebensdauer auf bis zu 10.000 Stunden bringen. Eine respektable Vorstellung. Bei normaler Helligkeit soll die 240-Watt-Lampe bis zu 3.500 Stunden brennen. Zur Einordnung: Im Eco-Mode könnten in der Theorie 6.666 Filme a 90 Minuten geschaut werden. Dafür nimmt man gerne ein minimal dunkleres Bild in Kauf. Wem der Schwarzwert im Eco-Modus trotzdem nicht satt genug ist, der kann über die Dynamic-Black-Funktion kräftigere Bilder erzeugen. Dabei dreht der Lüfter allerdings merklich auf und da das Bild bei jedem Szenenwechsel dynamisch angepasst wird, wirkt der Bildstand doch etwas unruhig. Ansonsten besticht der Beamer durch eine knackige Farbzeichnung. „Blade Runner 2049“ wirkte damit ungemein plastisch und somit kam echte Freude auf.

Im Test projizierte das Gerät bei einer Distanz von 2,85 Metern ein 84 Zoll großes Bild. Dabei war sowohl nach vorne als auch nach hinten noch etwas Spielraum für den Zoom übrig. Bilddiagonalen von 90 bis 100 Zoll sollten also bei gut 3 Metern locker möglich sein. Laut Herstellerangaben soll ein Bild von 28 bis 301 Zoll möglich sein. Sollte das Bild vertikal verzerrt wiedergegeben werden, weil der Beamer nicht ganz waagerecht positioniert wurde, kann man mittels manueller Trapezkorrektur das Bild um +/-40° anpassen. Natürlich gibt es auch sehr viele Einstellungen, um das Bild nach den eigenen Vorstellungen anzupassen. Neben Helligkeit, Kontrast, Schärfe und anderen Settings, lassen sich besonders die Farben genauestens einstellen. Hierbei lässt sich im Grunde jede Farbe in Sättigung und Farbton kalibrieren. Wer so viel Zeit nicht hat, kann zwischen verschiedenen Presets wählen. Egal ob „lebhaft“, „Cinema“ oder „Referenzmodus“ – hier findet jeder einen Ausgangspunkt für die individuellen Vorlieben. Der Reference-Mode überzeugte im Test jedoch wenig, sondern setzte ein eher grünstichiges Bild vor, welches alles andere als neutral wirkte. Paradox. Dafür fiel der HD144X beim Regenbogeneffekt positiv auf, denn der ist sehr dezent gehalten und wirkt keineswegs störend. Zum Vergleich: Ein sieben Jahre alter Acer P1500 war dahingehend deutlich negativer aufgefallen.

Einen Haken hat der sparsame Eco-Modus, denn das Bild neigt dann zeitweise zu einem minimalen Flackern. Dies ist kaum störend wahrnehmbar, aber eben doch erwähnenswert. Im normalen Betrachtungsmodus ist dies natürlich nicht der Fall. Ebenfalls ist im Test ein heller Lichtrahmen an allen vier Seiten der Projektion aufgefallen, welcher leicht über die Maskierung der Leinwand hinausgehen kann. Dies ist suboptimal, je nach Breite der Leinwand-Maskierung dürfte dieser Makel aber nicht weiter negativ ins Gewicht fallen. Ein wenig undurchdacht wirkt dann das Image-Shift-Feature: Jenes erlaubt das horizontale und vertikale Verschieben des Bildes. Wer hier an eine Art digitale Lens-Shift-Variante denkt, liegt nicht völlig falsch. Dies würde theoretisch ermöglichen, das Bild auch horizontal verschoben zu können, sollte der Beamer nicht exakt zur Leinwand ausgerichtet sein. In der Praxis ist dies jedoch nicht der Fall, da das Bild beim Verschieben an einer Seite einfach abgeschnitten wird. Um Das Bild tatsächlich effektiv verschieben zu können, muss man vorab über das Bildmenü digital herauszoomen. Dies bedeutet aber auch, dass man Fokus, Zoom und Beamerposition ggf. komplett neu einstellen müsste. Die ganze Idee scheint nicht sinnvoll konzipiert und enttäuscht somit letzten Endes.

Optoma HD144x Fokusring Fokus Focus Beamer Projector Front
Durch den großen Fokusring fällt es leicht, eine eine gute Schärfe einzustellen (Quelle: Optoma)

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