Montage
Der Zusammenbau des Bikes stellt den Käufer nicht vor größere Hindernisse. Mit einer Montagezeit von 90 bis 120 Minuten sollte allerdings gerechnet werden. Das Fahrrad ist größtenteils vormontiert, selbst befestigt werden müssen noch Lenker, Pedale, Vorderlicht, Sattel, das Vorderrad sowie der Reflektor für die Rückseite. Um das Vorderrad zu montieren, muss zunächst ein Gabelschutz mittels Schraubenschlüssel entfernt werden. Dieser Schutz ist vorinstalliert, damit sich beim Transport nichts verzieht. Das Rad ist dann durch einen Schnellspanner leicht und schnell eingesetzt. Wer möchte, kann noch den Gasgriff installieren, welcher dem Paket beiliegt. Alle benötigten Werkzeuge (darunter Schrauben- und Inbusschlüssel) liegen dem Fahrrad übrigens bei – eine sehr lobenswerte Sache! Nicht dabei sind hingegen Schutzbleche. Diese müssen selbst erworben und nachträglich montiert werden.
Zum Handbuch ist zu sagen, dass dieses sowohl auf Englisch als auch auf Deutsch vorliegt. Die deutsche Übersetzung der Anleitung ist jedoch ziemlich schlecht ausgefallen. Dennoch reicht bereits die gute Bebilderung aus, um die wichtigsten Arbeitsschritte ausführen zu können. Auch sind an strategischen Punkten (z. B. der Gangschaltung oder dem Vorderrad) nochmals kleine bebilderte Anleitungen befestigt. Sollte man dennoch Probleme haben, gibt es diverse Montagevideos auf YouTube zu betrachten. Auf der Videoplattform wird außerdem gezeigt, wie der Gasgriff genau zu montieren und korrekt am Controller-Kasten anzuschließen ist. In der Anleitung wurde dies aus rechtlichen Gründen nämlich ausgespart. Dazu später mehr.
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Fahrkomfort
Bei der ersten Testfahrt wird eins sofort klar: Der Sattel ist hart und unfassbar unbequem. Spätestens nach 30 Minuten verursacht das deutliche Schmerzen. Hier sollte also unbedingt über die Anschaffung eines bequemeren Sitzes nachgedacht werden. Bereits ab 15 Euro kann man sich mit einem breiteren und gemütlicheren Sattel ausstatten – Fahrfreude kommt sonst nämlich wenig auf. Des Weiteren ist darauf zu achten, dass alle Schrauben am Sattel fest angezogen werden, sonst kann es vorkommen, dass sich die Neigung des Fahrradsitzes während der Fahrt plötzlich verändert, was das Fahrgefühl zusätzlich verschlechtert.
Die vorinstallierte Hupe sowie die Vorderlampe sind nette Features, können leider allerdings nicht verwendet werden, wenn der Akku ausgeschaltet wurde oder leer ist. Dazu ist die Hupe extrem laut und schrill ausgefallen, sodass man notfalls auf eine klassische Klingel ausweichen sollte, um Fußgänger zu schonen. Außerdem ist eine am Fahrrad befestigte Hupe laut StVo in Deutschland nicht ohne weiteres zulässig. Das Vorderlicht hingegen ist brauchbar, fällt allerdings nicht wirklich hell aus.
Die Fahrt selbst verlief auch nicht direkt reibungslos. Im Test schleifte die Vorderbremse zunächst ein wenig, mit minimaler Anpassung konnte das Problem allerdings leicht beseitigt werden. Die Gangschaltung arbeitete größtenteils brauchbar, jedoch benötigte es viel Kraft, um in die höheren Gänge des vorderen Schaltkranzes zu schalten. Ansonsten sind alle Gänge bedienbar, hier und da schleift die Kette minimal – ein wenig Feinjustierung ist also durchaus nötig. Das kommt natürlich auf das konkrete Fahrrad an, welches einem vorliegt. Nach dem letzten Feintuning ist das Bike jedoch wunderbar fahrbar und liegt super auf der Straße.

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