Mortal Kombat Title Picture
CineCheck, PlayCheck, [Filmkritik]

„Mortal Kombat“ (2021) Kritik: Fataler Flop oder Flawless Victory?

Kampf der Generationen

Während die Verfilmung von 1995 noch auf knallbunte Bubblegum-Optik setzte, die perfekt den damaligen Zeitgeist widerspiegelte, nimmt das 2021er-Pendant die aktuellen Games als Vorlage. Damit präsentiert sich der Film in düsterer, eiskalter Optik, die zwar nicht besonders hübsch wirkt, aber dafür gut zur harten Spielreihe und dem eisigen Sub Zero passt. Wie gewohnt, werden die Kämpfe dabei mit treibender Elektromusik unterlegt. Diese sind entsprechend aktueller Trends an Dubstep, Glitch Mob und co. angelehnt. Sie helfen durchaus, den Kämpfen mehr Tempo zu verleihen, wirken aber auch etwas seelenlos und letztlich austauschbar. Musikalisch wird übrigens hin und wieder „Techno Syndrome“ aufgegriffen, jene Titelmelodie, welche Mitte der 90er dafür sorgte, dass der Soundtrack von „Mortal Kombat“ Platin ging und bis heute angesoffene Mittdreißiger in ekstatische Kampfhaltung versetzt.

Was 1995 definitiv besser funktionierte, war das Gefühl von unbändiger Power, pausenloser Action und Energie, das sich von Sekunde 1 an manifestierte. Das ist hier etwas anders aufgezogen. So gibt es seltsame Momente der Bewegungslosigkeit, des Stillstands. Ungewöhnlich bei dem zu Grunde liegenden Stoff. Dazu kommt, dass manche Fights leider einfach zu kurz daherkommen. Immerhin fallen diese zumeist ruppig und ordentlich choreographiert aus. Oftmals zwar eher wüste Schlägereien denn opulentes Todesballett, aber effektiv genug, um ordentlich Stimmung zu verbreiten. Ausbaufähig bleibt das Ganze trotzdem. Hier müssen die Fortsetzungen anknüpfen, denn sobald die grundlegende Exposition über Bord geworfen wurde, kann man sich auf das Essentielle konzentrieren.

Fazit

Der große Wurf ist Regie-Novize Simon McQuoid mit „Mortal Kombat“ nicht geglückt. Zwar setzt er da an, wo andere Verfilmungen des Quellmaterials versagten, scheitert selbst aber auf hohem Niveau. Das liegt vor allem daran, dass dieser neue Film nichts weiter ist als ein Warm-up für die Sequels, in denen dann das eigentliche Mortal-Kombat-Turnier ausgetragen wird. Was hier vorliegt, ist im Grunde nur Training. Das bedeutet nicht, dass dieses Reboot misslungen ist. Mit der Fehde zwischen Sub Zero und Scorpion ist man mehr als respektabel umgegangen. Dazu sind die Kämpfe hart, es gibt haufenweise Insidergags und einige Kämpfer sind wirklich passend besetzt. Nichtsdestotrotz werden dem Projekt durch das vergleichsweise niedrige Budget doch deutliche Grenzen gesetzt und entsprechend wirkt hier qualitativ alles etwas zurückhaltender. Damit bleibt am Ende eine nette Basis, die in Sequels sinnvoll ausgebaut werden dürfte, aber auch ein Film, der im Moment seltsam verloren wirkt.

Bewertung


Titel: Mortal Kombat
Jahr: 2021
Cast
: Lewis Tan, Jessica McNamee, Josh Lawson, Joe Taslim, Hiroyuki Sanada
Regie: Simon McQuoid
Produktionsland: USA, Australien
Altersfreigabe: FSK 18
VÖ-Datum: 23.04.2021 (HBO Max)

Autor:
Sebastian Narkus
Bildmaterial:
Warner, HBO Max

Werbung

Ein Gedanke zu „„Mortal Kombat“ (2021) Kritik: Fataler Flop oder Flawless Victory?“

Kommentar verfassen

Trage deine Daten unten ein oder klicke ein Icon um dich einzuloggen:

WordPress.com-Logo

Du kommentierst mit deinem WordPress.com-Konto. Abmelden /  Ändern )

Facebook-Foto

Du kommentierst mit deinem Facebook-Konto. Abmelden /  Ändern )

Verbinde mit %s

Diese Seite verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden..